EffektMon

Nutzung von Effektbasierten Monitoringmethoden zur besseren Bewertung der Wirkung von Schadstoffen auf die Gewässerökologie

Die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) der Europäischen Union wurde im Jahr 2000 initiiert, um die Wasserqualität in Europa zu verbessern, zu schützen und eine weitere Verschlechterung zu verhindern. Im Jahr 2027 endet der dritte Planungszyklus, und noch immer erfüllen mehr als 90 % der deutschen Oberflächengewässer nicht die Ziele der WRRL. Die Hauptursachen für die Verschlechterung der aquatischen Ökosysteme sind das Vorhandensein von Schadstoffen, die morphologische Degradation und die hohe Nährstoffbelastung. Mit den derzeitigen Überwachungsmethoden lässt sich jedoch nur schwer vorhersagen, ob der schlechte Zustand von Gewässern auf chemische Verschmutzung oder morphologische Verschlechterung zurückzuführen ist.

Darüber hinaus haben jüngste Studien gezeigt, dass in Flüssen mit einem hohen Anteil an geklärtem Abwasser die hydromorphologische Renaturierung nicht nur nicht zur Verbesserung des ökologischen Zustands beiträgt, sondern dass die sanierten Abschnitte auch eine höhere Toxizität aufweisen als die nicht sanierten Referenzabschnitte desselben Flusses. Folglich ist die Umsetzung eines wissenschaftlich fundierten und zielgerichteten Überwachungsansatzes zwingend erforderlich. Zu diesem Zweck werden effekt-basierte Methoden (EBM) empfohlen, um einen besseren Einblick in die Schadstoffe und Mechanismen zu erhalten, die den beobachteten Auswirkungen zugrunde liegen. 

Vor diesem Hintergrund zielt das Projekt EffektMon darauf ab, EBMs auf organismischer und suborganismischer Ebene anzuwenden, um renaturierte Fließgewässer unterschiedlichen Alters zu bewerten. Zusätzlich wird die ökologische Zustandsklasse der Probenahmestellen durch ein passives Monitoring gemäß EU-WRRL durchgeführt. Die Erfassung der benthischen Invertebraten erfolgt hierbei nach den nationalen Standards. Weiterhin kommen auch pflanzliche Organismen zum Einsatz. Diese effektbasierten Methoden finden ebenfalls an einem gewässerchemisch sehr gut charakterisierten Gewässer, der Alb in Karlsruhe Verwendung. Hauptziel dieses Projektes ist es zu klären, ob Wasserverschmutzung oder strukturelle Defizite die Hauptursachen für das nicht Erreichen des guten ökologischen Zustands sind. 

Kontakt

DECIDE

Dr. Matthias Oetken

Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt
Tel.: +49 (0) 69 798 42148

KONTAK

EffektMon

PD Dr. Andrea Sundermann

Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
Tel.: +49 (0) 6051 61954 3124